Mittwoch, 11. August 2010

Emergencia

Inzwischen sind die ersten zwei Tage im Krankenhaus vorbei. Ich bin zwischen 7 Uhr Morgens und Mittags in der Notaufnahme. Dort gibt es zwei Aerzte, mehrere Krankenschwestern und bis zu 15 Patienten, die gleichzeitig betreut werden koennen. Die Ausstattung ist aus den 70er Jahren. Die Diagnosen und Therapien werden mit einfachen Mitteln durchgefuehrt. Leider ist mein Spanisch (noch) zu schlecht um alles zu verstehen und eine echte Hilfe zu sein. Dafuer sind die Befunde von den Patienten meist recht beeindruckend.
Ab Morgen ziehe ich mit Claudia zusammen in eine andere Hospedaje, wo ich dann fuer den restlichen Monat bleiben werde.
Viele liebe Gruesse
Gunnar

14.8.10
Das erste Wochenende ist angebrochen. Gerade eben hat es so stark geregnet, dass es schwer war ein funktionierendes Internetcafe zu finden. Die Zeit in der Notaufnahme war ganz gut. Die meisten Patienten sind arm aber das peruanische Gesundheitssystem sichert ihnen eine gewisse Grundversorgung. Anders als in Deutschland hat der Arzt noch mehr die Stellung als Halbgott, der unfehlbar ist... Das direkte Patientengespraech beschraenkt sich auf die wichtigsten Fragen und Untersuchungen. Die Angehoerigen des Patienten werden viel staerker mit eingebunden. Ihnen wird die Diagnose mitgeteilt und sie muessen die Medikamente beschaffen bevor eine Therapie beginnt. Heisst auch wenn der Patient gerade einen Krampfanfall hat, der sofort behandelt werden sollte, wird erstmal gewartet bis die Angehoerigen, dass noetige Diazepam aus der Apotheke besorgt haben. Zur Verteidigung muss man sagen, dass die meisten Medikamente gar nicht vorraetig sind. Was ganz gut an der Notaufnahme ist, dass es immer viele Konsile gibt. So habe ich eigentlich alle Aerzte, der verscheidenen Fachrichtungen (vom Cardiologo bis zum Ostreticia war eigentlich alles dabei. Nur der Otorhinolaryngologo hat gefehlt, der hatte Urlaub und dann gibt s halt keinen Halsnasenohrenarzt...) kennengelernt. Neben dem ausfuellen unzaehliger Formulare ist eine weitere wichtige Aufgabe des Arztes in der Notaufnahme, dass Annehmen von Werbegeschenken von Pharmavertretern. An einem Tag waren es 6 Vertreter und der aufnehmende Doctor hatte am Ende des Tage eine grosse Plastiktuete voll mit Probepackungen. Er wusste selber nicht so recht was er damit sollte... Bei kleineren chirurgischen Verletzungen konnte ich immer ein bisschen assestieren, was ganz gut war. Claudia hat aus Leder und Schaumstoff einen Simulator zum Naehen von Wunden gebastelt. An dem ich jetzt gleich ein bisschen ueben werde, denn ab Montag geht es in die Chirugie und da werde ich wohl diese Faehigkeiten anwenden koennen.
Ich habe mich doch gegen eine peruanische SIM-Karte fuers Handy entschieden. Ich bin aber theoretisch ueber meine deutsche Handynummer zu erreichen. Die Adresse von meinem Hostel ist Flying Dog Hostel Iquitos; Malecon Tarapaca 592; Iquitos
Das war s erstmal.
Alles liebe
Gunnar

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hey gunnar! ja cool, das klingt ja schon ein bisschen aehnlich zu dem, was wir hier so erleben.. gerade der diagnostikteil.. nur die medikamente gibts direkt, also, wenns die medikamente hier gibt. aber das noetigste ist schon vorraetig. so, dann lass es dir mal gutgehen! liebe gruesse auch an claudia! maren hat gerade die story erzaehlt, wusst ich gar nicht, dass du dir heimlich komillitonen zum geburtstagfeiern mitnimmst.. wo feierst du denn? liebe gruesse aus kenia von m&m