Montag, 29. August 2011

Montag

Es ist Montag. Draußen regnet s. Einer dieser Tage, an dem man sich häufig wundert, dass man im Herzen Afrika ist und nicht in der verregneten Heimat mitten im Herbst... Dafür erinnern einen die Moskitoplage in Marens Wohnung wieder daran, wo man ist. Inzwischen bin ich immer mehr mit Kilians (Marens Mitbewohner) Elektro-Tennisschläger Freund geworden. Er eignet sich wunderbar dazu die Blutsauger zu eliminieren. Und so ist das Moskito-Töten fast zu einer abendlichen Sportart geworden (heute steht es 5:1 für mich (5mal hat der Schläger oder meine Hand zugeschlagen und eine hat mich am Knöchel erwischt...).
Die Tage im Krankenhaus sind weiterhin sehr unterschiedlich. Kleiner Höhepunkt war Mittwoch im Gibsraum, wo ich ratzfatz meine eigenen Patienten hatte, denen ich gefühlt jedes erdenkliches Körperteil eingegibst habe. Inzwischen ist das akademische Jahr für die Interns (PJler) fast zu Ende und es findet diese Woche als Abschluss ein Skills-Kurs statt, an dem ich teilnehme. Heute haben wir an Dummies ausgiebig nähen gelernt.
Für Morgen hat das Radio eben gerade (es ist 11 Uhr abends...) spontan das Ende des Ramadans ausgerufen und damit ist Feiertag. Das wird dann mit einen kleinen Festmahl Morgenmittag bei Marens Haushälterin Muamini gefeiert.
Am Wochenende gab s hier eine Party (ein Motto "meet my brother"), die sehr ausgelassen gefeiert wurde.


Nach getaner Arbeit im Gibsraum (Azurias (Intern) links, Edwuard (die gute Seele des Gibsraums) mitte und Ich)



Ich und der Elektro-Tennisschläger



Ich und Maren



Partyplanung im Garten (Maren links, Nina (Kollegin von Maren) mitte, Christian (Marens Nachbar) rechts)



Muamini (mitte) und das wahnsinnig gute Büffet. 12 Stunden harte Arbeit und sau lecker !



Die Party auf ihrem Höhepunkt mit DJ Maren an den Turntables...



Maren beendet die "Party des Jahres" wie auch sonst mit einer Barilla Soße...



ruandische Partypeople versuchen ihr Auto aufzuknacken, nachdem sie ihren Schlüssel drinnen eingesperrt haben. Nach guten zwei Stunden rumwurschteln, haben sie die Tür aufbekommen und es sind so laute Freudengesänge ausgebrochen, dass unser Nachbar, der General, sich beschwert hat...



Ein Hoch auf Muamini. Als ich um 13 Uhr Mittags nach der Party aufgewacht bin, sah s aus als ob die Party gar nie stattgefunden hätte...

Dienstag, 23. August 2011

3 Bilder


Ich auf dem Gelände meines Krankenhauses



Fertig mit der Mittagspause. chinesische Bauarbeiter auf dem zu ihrer Baustelle



das ruandische Fortbewegungsmittel schlechthin. Das Moto. Mit so einem Ding beweg ich mich jeden Morgen zu meiner Klinik. Allerdings ohne Bierfass auf dem Schoß...

Montag, 22. August 2011

Woche Nummer 2

Inzwischen ist die zweite Woche rum. Was ist passiert ?
Ich bin ins dreißigste Lebensjahr eingetreten... Gefeiert wurde mein Ehrentag am Abend mit leckerem Fisch (Tilapia oder so heißt der glaub ich) aus dem Viktoriasee und einem wundervollen Blick über Kigali.
Ich hab ein paar Homies gefunden. Kathrin und David aus Marburg. Die zwei machen hier ein PJ-Tertial in meinem Krankenhaus. Sie beschäftigen sich zwar gerade mehr auf dem Imigration-Office (Sie versuchen dort ein Studentenvisa zu erhalten, die dortigen Beamten schaffen es allerdings immer wieder irgendeine Schikane einzubauen und den Antrag abzulehnen... Naja, wenn man überlegt wie unser Heimatland mit ausländischen Visaanträgen umgeht muss man sich vielleicht auch nicht wundern!) als in der Klinik, es ist aber ganz nett ein paar gleichgesinnte um sich zu haben. Auch mit den ruandischen PJlern werd ich mehr und mehr Homie. Wenn ich nicht gerade in den OP gehe und dort zuschau oder assistiere, schnappe ich mir einen von Ihnen und mach mit Ihnen die Visiten oder kleinere chirugische Versorgungen auf der Station.
Am Samstag wollte ich Fussball schauen gehen. Bayern vs. Hamburg. Es gibt hier sogar eine Live-Übertragung. Nur überschnitt sich das Spiel ein wenig mit einem englischen Topspiel aus der Premierleague (das ist Pflichtprogramm für jeden Ruandi, da darf man nicht umschalten...), dann hat der Kellner eine gefühlte halbe Stunde gebraucht das Programm zu wechseln, dann stand s 3:0 für Bayern, dann viel der Strom aus. Naja, nach der nächsten halben Stunde lief der Generator und es gab zwar wieder Strom aber auch eine 5:0-Klatsche... Naja das war s erstmal
Liebe Grüße
Gunnar


Ich in meinem Fitnessstudio. Das Fitnessstudio ist in einem Hotelgebäudekomplex. Eigentümer die Gaddafi-Familie. Komisch in seinem Laden zu pumpen und nebenbei seinen Untergang auf CNN zu sehen...


chinesische Konstruktion. Solche Gebäude sprießen hier gefühlt an jeder Ecke aus dem Boden. Frei nach dem Motto alles was groß ist wird gebaut. Die alte, hier übliche, einstöckige Bauweise ist verpöhnt.


Geburtstaggeschenk !!! Was es ist hab ich noch nicht fotografiert. Folgt aber... Bezeichnend aber die Verpackung. Kagame hat Plastiktüten verboten. Drum ist es schön in einer Papiertüte verpackt. Danke Maren !!!

Dienstag, 16. August 2011

erste Woche

Die erste Woche ist rum und ich hab gerade beschlossen diesen Blog wieder richtig zu aktivieren.
Meine Famulaturalltag beginnt um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung der Chirurgen, in der die hiesigen PJler Patienten vorstellen müssen und danach von den Ärzten fertig gemacht werden. Danach gehe ich auf Station oder in den OP.
Vor zwei Jahren hat Kagame (der "Entwicklungsdikator") beschlossen Französisch abzuschaffen und Englisch zur Amtssprache zu machen. Die Umsetzung lässt allerdings noch ein bisschen zu wünschen übrig, so dass sich das medizinische Personal zwar auf Englisch unterhält (oder unterhalten soll...), sich oft jedoch nicht selber versteht...
Am Samstag bin ich mit Maren und Karen (eine Freundin von meiner Schwester), Magda und Jenny (zwei andere Freundinnen) in Uganda abholen gefahren. Wir haben dann das Wochenende am Lake Uyuni auf einer kleinen Insel verbracht. Leider hat sich das afrikanische Wetter nicht von seiner besten Seite gezeigt und so haben wir die meiste Zeit am Kamin mit heißem Tee und Essen (auf das man ziemlich lange Warten musste, weil das Personal so verpeilt war...) verbracht. Verrückt das man eigentlich am Äquator ist.


Ich packe ein CARE-Paket für meine Schwester...



Im OP



Ich und ein Silberrücken...



der hiesige "Entwicklungsdiktator" Kagame beschließt immer lustige Sachen zum Beispiel die Stadt mit Mülleimern zu pflastern



Kind am Busbahnhof von Kigali



Grenze zwischen Ruanda und Uganda



Kind im Hafen (Uganda)



Maren in der Hängematte (Bashura Island Camp, Uganda)



Lake Buyuni (Uganda)



Maren (Lake Buyuni, Uganda)



Ich in der Hängematte (Bashura Island Camp)



Magda und Jenny am Lake Buyuni (Uganda)



Ich am Lake Buyuni (Uganda)



Kinder am Lake Buyuni (Uganda)

Montag, 8. August 2011

Angekommen

Samstagabend bin ich heil hier in Kigali gelandet. Der Zoll hat mir noch einen dicken roten Aufkleber auf mein Gepaeck geklebt aber ich konnte dann doch ohne grosse Probleme die 25kg Suessigkeiten, Arrabiata-Sosse, Heckenschere und was man sonst noch hier so braucht einfuehren.
Gestern hat Maren mit mir eine kleine Stadterkundung gemacht. Alles sehr ueberschaubar. Bilder folgen.
Ich war heute Morgen schon bei meinem Krankenhaus, wo ich morgenfrueh mit der Famulatur beginnen werde.